Markenprodukte

"Gesunde Qualität aus traditioneller Herstellung" – Verbraucher aus Ostfriesland und dem Bundesgebiet haben uns bei einer Befragung bestätigt, dass wir mit diesem Anspruch richtig liegen und punkten können.
Wenn Sie in Ostfriesland ansässig sind und in ihrer Firma typische Produkte der Region herstellen, können Sie diese mit dem Logo der Marke kennzeichnen. Allerdings sind ein paar Bedingungen daran geknüpft.
a) Ihre Firma muss ihren Hauptsitz in Ostfriesland haben.
Dazu gehören zum einen natürlich das klassische Ostfriesland, die Landkreise Leer, Wittmund und Aurich sowie die Kreisfreien Stadt Emden. Seit 2002 vermarktet sich Ostfriesland jedoch auch gemeinsam mit der Kreisfreien Stadt Wilhelmshaven und den Landkreisen Friesland und Ammerland unter dem Dach der Ostfriesland Tourismus GmbH. Daher bieten wir auch Herstellern aus diesem Bereich die Möglichkeit, die Marke zu nutzen; ein gutes Beispiel ist die alte Windmühle der Familie Erks in Friesland, die nach alter Müllertradition Bio-Mehl herstellt. Dieses Kriterium ist uns auch vom Markenrecht her aufgegeben – selbst ein Beschluss aller Vereinsmitglieder könnte daran nichts ändern.
b) Vorfahrt für Zutaten aus Ostfriesland
Das klingt einfacher, als es im Einzelfall ist.
Darf ein Bio-Müller Bio-Mehl von außerhalb zukaufen, wenn in einem Jahr die Ernte in Ostfriesland zu knapp ausfällt?
Gelten die typischen Kandiszuckerwürfel, die "Kluntjes", als ostfriesisches Produkt, obwohl in Ostfriesland überhaupt keine Zuckerrüben angebaut und verarbeitet werden?
Da es auf solche Fragen keine generelle Antwort geben kann, liegt die letzte Zulassungsentscheidung beim Vereinsvorstand, jedenfalls im Moment noch (2010).
Sobald in einer Sparte mehrere Anbieter gleichzeitig die Marke nutzen, sollen diese mit der Zeit exaktere und fachgerechte Zulassungskriterien erarbeiten, die dann auch streng überwacht werden sollen, so wie wir uns strenge Stichproben auch heute schon vorbehalten. Allerdings steht die Vermarktung ostfriesischer Produkte noch am Anfang. Das ist allerdings auch eine Chace für Sie, beim weiteren Aufbau der Zulassungskriterien mitzuwirken.
Beispiel: Käse.
Ostfriesland produziert viel mehr Milch, als wir selbst hier jemals trinken könnten. Darum muss Käse unter Marke Ostfriesland aus ostfriesischer Milch und nur aus ostfriesischer Milch stammen.

Beispiel: Tee. Tee wächst in Indien, China oder Afrika, und der ostfriesische Tee kommt seit Jahrhunderten aus dem Ausland, wird aber hier von traditionellen Teefirmen gemischt und dann von Ostfriesen getrunken. Auch den Zucker dazu importieren wir aus anderen Bundesländern – immer schon. Wir haben nun einmal keine fairen Anbauchancen für Zucker. Die Firma Thiele Tee nutzt daher mit Zustimmung des Vereinsvorstands daher jetzt schon seit 2006 die Marke Ostfriesland – und wenn sie Geschenkpakete mit Kandis aus NRW, Rum aus Cuba und Tee aus Indien packt, so meinen wir schon, dass es sich dabei um ein typisch ostfriesisches Produkt handelt!
Beispiel: Wein. Faire Chancen zum Weinanbau in Ostfriesland? Es gibt keine fairen Chancen, und niemand tut dies im kommerziellen Maßstab.
Trotzdem gehört Wein zur deutschen Tischkultur, ein guter Weißwein gehört zum Fisch und ein guter Rotwein zum Käse. Händler, Vermarkter und Dienstleister rund um gute Weine, insbesondere Bio-Weine, die unseren Gästen, Gastronomen und Einwohnern hier eine besondere Qualität bieten, sich an der Entwicklung der guten Küche mit guten Ideen und tollen Veranstaltungen beteiligen, Ausbildungsplätze schaffen, auch die manchmal mühsamen Transportaufgaben bei kleinen Mengen hier im Ländlichen Raum nicht scheuen – warum sollten die nicht mit der Absenderinformation "Ostfriesland" auch ihre Zugehörigkeit zur Region bekannt machen?
Beispiel: Seife. Palmöl und Olivenöl, wichtige Bestandteile guter Seifen, lassen sich in Ostfriesland nicht ernten. Aber die Entwicklung vielfältiger Rezepturen, die Herstellung im eigenen Betrieb, die Einhaltung hoher Umweltstandards könnten gute Argumente sein, dass ein Unternehmen die Marke nicht nur führen darf, sondern im Interesse Ostfrieslands auch führen sollte – gute Unternehmen bilden das Rückgrat unseres guten Rufs, und je mehr unserer weitsichtigsten und leistungsfähigsten Unternehmen die Marke führen und selbst an den künftigen Qualitätsstandards mit ihrem Fachwissen mitwirken, desto besser. c) Nicht nur Produkte, sondern auch die unternehmerischen Konzepte oder Verdienste um ostfriesische Traditionen spielen eine Rolle bei der Zulassung zur Marke.
Der Vorstand prüft neben dem Firmensitz und der Herkunft der Zutaten noch weitere Punkte ab:
  1. Qualitätssiegel „Bio“. BioProdukte aus Ostfriesland liegen dem Verein besonders am Herzen.
  2. Auch andere Qualitätssiegel wie „QS“ oder andere besondere Auszeichnungen, Testergebnisse usw. fallen ins Gewicht
  3. Besondere Anstrengungen, gentechnisch veränderte Zutaten auszuschließen
  4. Besonderer Aufwand im Sinne artgerechter Tierhaltung, der deutlich über die gesetzlichen Mindeststandards hinausgeht
  5. Besonders gesund / naturbelassen / umweltschonend durch … (Begründung muss der Hersteller vortragen und nachweisen)
  6. Saisonale Angebote, Produkte oder Dienstleistungen
  7. Bäuerliche oder handwerkliche Herstelllung
  8. Besonders kundenfreundlich (besondere, individuelle Leistungen rund um’s Produkt: Betriebsbesichtigungen, besondere Angebote für Kinder, und viele Ideen, auf die SIE erst noch kommen werden)
  9. Typische ostfriesische Spezialitäten oder Traditionen
  10. „Alte ostfriesische Marke“ (Insbesondere Firmen, die seit mehreren Generationen in Ostfriesland ansässig sind)
Bisher sind pro Sparte maximal vier Firmen in der Marke vertreten; wir hoffen auf sehr viel mehr ostfriesische Produkte und erwarten, dass die Zulassungskriterien sich dabei im besten Interesse aller Beteiligten weiterentwickeln. erstellt am:22.05.2008
zuletzt geändert: 23.06.2010